Dieser Artikel ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem kürzlich publizierten Artikel „Does Legalized Prostitution Increase Human Trafficking?“ von Eric Neumayer der London School of Economics and Political Science (LSE), Dr Seo-Young Cho des Deutschen Instituts für Wirtschaft und Axel Dreher der Universität Heidelberg.
Diese Studie wurde inzwischen auch von LEFÖ-IBF: Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel (Wien) und auf Forbes heftig kritisiert.
Die Ergebnisse dieser neuen Studie kursieren im Fernsehen bei Günther Jauch nach dem Tatort „Wegwerfmädchen„, im Internet und lassen wieder das schlimmste vermuten: Die sogenannte „Legalisierung“ der Prostitution führe zu mehr Menschenhandel. Doch – wie so oft bei diesem Thema – wird nur über Teile der Untersuchung berichtet. Und kritisch unter die Lupe genommen wird sie schon gar nicht.
Fangen wir also von vorne an. Fragen wir also danach, was der Artikel bzw. seine Autoren herausfinden wollen, wie sie was und wie herausgefunden haben. So sollte deutlich werden, dass dieser Text nicht so ganz einwandfrei ist, wie man ihn inzwischen dastehen lässt.
Was haben die Autoren herausgefunden?
Nein, die Autoren haben nicht widerspruchsfrei herausgefunden, dass die Legalisierung der Prostutition kausal, also notwendigerweise, zu Menschenhandel führt. Schaut man genauer hin, kommen die Autoren zum Ergebnis, dass es eine „positive Korrelation“ zwischen Legalisierung der Prostitution und Menschenhandel gibt. Eine Korrelation ist kein Kausalverhältnis. Doch, wie wir später sehen werden, ist auch diese These nicht ganz haltbar. Weiterlesen →
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