Angesichts der Angriffe, die das Emma-Magazin in den letzten Wochen gegen Frauen und Feminist*innen veröffentlicht hat, die sich für eine differenzierte Ansicht zum Thema Prostitution einsetzen, möchte ich an dieser Stelle meine Solidarität für diese auf unfaire Weise angegriffenen Menschen äußern, darunter Irmingard Schewe-Gerigk (Terre des Femmes und Bundestagsabgeordnete a.D.) und Stefanie Lohaus (Missy Magazin).
Es ist unhaltbar, dass in manchen feministischen Kreisen die demokratisch gewährleistete Meinungsfreiheit beim Thema „Prostitution“ nicht zu existieren scheint. Kämen diese Frauen an die Macht, würde ich um die Demokratie bangen.
Es ist unhaltbar, dass in manchen feministischen Kreisen völlig akzeptabel erscheint, Daten und Fakten zum Thema Prostitution und Menschenhandel zu erfinden.
Es ist unhaltbar, dass einvernehmliche sexuelle Handlungen unter Erwachsenen mal als Sklaverei, mal als Pädophilie, mal als keine Ahnung was dargestellt werden. Lasst uns alles in einen Topf werfen – das hilft den Betroffenen am meisten (Ironie).
Es ist unhaltbar, dass hier Hass unter Frauen geschürt wird und es letztendlich darum zu gehen schein, wer eine gute Frau und Feministin ist und wer nicht.
Es ist unhaltbar, dass in dieser ganzen Debatte die Medien wie Marionetten mitspielen und sich (gefühlt) als kostenloses PR-Sprachrohr für diese fragwürdige politische Kampagne nutzen lassen. Warum tun sie das nur bei diese Kampagne und welche großen Mächte und finanzstarken Kräfte stecken dahinter?
Es ist unhaltbar, wie Prostitutionsgegner Prostituierten, die positiv von ihrer Arbeit berichten, als „privilegiert“ abstempeln, ihnen damit das Recht auf Mitsprache und Beteiligung nehmen wollen und man mit dem bitteren Gefühl verharrt und sich fragt: „Warum regen die sich auf, dass diese Frau nicht zur Prostitution gezwungen wird? Warum freuen sie sich nicht? Wollen (?) sie etwa, dass auch diese Frauen gezwungen sind?“
Es ist unhaltbar, dass die selbstbewusst auftretende Prostituierte als Gegnerin, Gefahr und Feindin stilisiert wird.
Es ist unhaltbar, dass im Namen der Menschenrechte und Menschenwürde, Hass und Abneigung gegenüber Prostituierten geschürt wird (natürlich nur gegen diejenigen, die öffentlich auftreten).
Es ist unhaltbar, wie Roma-Frauen, die in der Prostitution arbeiten (ja einige von ihnen unfreiwillig), in diesem Kampf instrumentalisiert werden – wobei man genau weiß, dass diese Roma-Frau nie sprechen wird. Dafür ist sie als „Roma“ zu sehr diskriminiert.
Es ist unhaltbar, dass über Roma-Frauen gesprochen wird, diese in die Opferrolle gezwungen werden und dabei kein Wort über Anti-Romanismus und Diskriminierung von Roma in Europa verloren wird. Vermutlich käme das ja einer Selbstkritik nahe.
Die Kampagne gegen Prostitution ist unhaltbar.
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