Pressemitteilung des Koreaverbandes e.V. (PDF)
Besuch von Frau Lee: Eine der letzten überlebenden „Trostfrauen“ in Deutschland
„Ich möchte, dass jeder weiß, welches Schicksal wir als „Trostfrauen“ erleiden mussten. Diese schrecklichen Erlebnisse tragen wir bis heute in uns. Die Geschichte des „Trostfrauen-Systems“ darf sich nicht wiederholen“, so die 86-Jährige. LEE Ok-Seon gehört zu den ca. 200.000 ehemaligen sogenannten „Trostfrauen“, die während des Asien-Pazifik-Krieges (1937-45) vom japanischen Militär verschleppt und zur Sexsklaverei gezwungen wurden.
Der Korea-Verband Berlin lädt vom 29. August bis 08. September 2013, die 86-jährige Süd-Koreanerin Lee Ok-Seon ein, zur geschichtlichen Aufarbeitung und zur Verhinderung des Kriegsverbrechens der militärischen sexuellen Versklavung in fünf deutschen Städten zu sprechen sowie auf aktuelle Situationen hinzuweisen. Zu den Veranstaltungen sprechen neben der Zeitzeugin Expert_innen aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Menschenrechtsorganisationen.
„Trostfrauen“
Als „Trostfrauen“ wurden die nach Schätzungen ca. 200.000 Mädchen und jungen Frauen aus insgesamt 13 Ländern bezeichnet, die während des Asien-Pazifik-Krieges (1937-45) vom japanischen Militär zur Sexsklaverei in Militärbordellen an allen Fronten des Asien-Pazifik-Krieges gezwungen wurden. Nur ca. 30% von ihnen überlebten dieses Grauen und trugen körperliche, seelische und soziale Langzeitschäden davon.
Zahlreiche Frauen blieben in den Kriegsgebieten zurück und schafften es nicht heimzukehren. Die Zurückgekehrten hingegen trauten sich nicht selbst ihrer eigenen Familie über ihre schrecklichen Erfahrungen zu erzählen, da dieses Kapitel als „Schande“ empfunden und verdrängt wurde. Erst nach 50 Jahren der Scham, schaffte es eine Betroffene, KIM Hak-Soon, öffentlich die japanische Regierung anzuklagen – die überlebenden Frauen kämpfen bis heute gegen die geschichtliche Revision, um politische Anerkennung und um ihre Würde: Seit 1992 treffen sie sich jeden Mittwoch vor der japanischen Botschaft in Seoul. Gemeinsam demonstrieren sie für ihre Rechte, die Wiederherstellung ihrer Würde sowie gegen eine Wiederholung des Verbrechens.
Die Stationen:
29.08.2013 Darmstadt
„Vergesst nie was passiert ist“ – Sexuelle staatliche Gewalt als persönliches Schicksal, in Kooperation mit dem Landesverband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau
Ort: Katharina-Zell-Haus, Erbacher Str.17, 64287 Darmstadt
Zeit: 18.00-21.00 Uhr
30.08.2013 Köln:
Matinee – geschlossene Gesprächs- und Presserunde mit medica mondiale
30.08.2013 Köln
Fotopräsentation „Von Angesicht zu Angesicht“, in Anwesenheit der Zeitzeugin
Ort: Stiftung Asienhaus, Hohenzollernring 52 -50672 Köln
Zeit: 17.30-19.00Uhr
31.08.2013 Bielefeld
Zeitzeugingespräch mit Vertreter_innen von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen
Ort: Am Ostbahnhof 1, 33607 Bielefeld
Zeit: 16.00 Uhr
02.09.2013 Hamburg: „Trostfrauen“ – der Schlüssel zum Frieden im Asien-Pazifik-Raum, in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und dem Asien Afrika Institut der Universität Hamburg
Ort: Uni Hamburg – Asien Afrika Institut, Raum 221, Edmund-Siemers-Allee 1 Ost, 20146 Hamburg
Zeit: 18.00 Uhr
03.09.2013 Berlin
Kann man „Han“ (das unentrinnbare Schicksal) überwinden? Ein Versuch durch persönliche Begegnung, in Kooperation mit Korea-Stiftung und TU Berlin Center for Cultural Studies on Science and Technology in China
Ort: TU-Hauptgebäude, Straße des 17.Juni 135, Raum H-O107
Zeit:19.00 Uhr
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KOREA-VERBAND e.V.
Seit Jahren engagiert sich der Korea-Verband u.a. erfolgreich zum Thema „Trostfrauen“, mit allen dazugehörigen Aspekten dieses weitreichenden Konfliktes zwischen den betroffenen Staaten und Japan. Mit unterschiedlichen öffentliche Aktionen, z.B. eine Aktionswoche in Berlin zur 1000. Mittwochsdemonstration in Seoul im Jahr 2011 (www. trostfrauen.koreaverband.de).
Der Korea-Verband e.V. ist sowohl mit politischen Organisationen wie Amnesty International, terre des femmes, agisra, medica mondiale sowie iz3W als auch mit kirchlichen Trägern wie EMS, DOAM, EKHN eng vernetzt.
Kontakt:
Ansprechpartner:
Nataly Jung-Hwa Han 0179-5782 888
Kay Specht-Rhee 030-3980 5984/5
Korea-Verband e.V.
Rostocker Straße 33
10553 Berlin
http://www.koreaverband.de
mail@koreaverband.de
Weiterführende Links zum Thema:
Geschichtsrevision in Japan Hashimotos Doppelgesicht (FAZ)
Japanisch-koreanische Beziehungen. Die verlorene Ehre der Yi Ok Seon (NZZ)
Facebook-Seite: AG „Trostfrauen“ – Solidarity with „Comfort Women“
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Dieser Beitrag wurde in Absprache mit dem Korea Verband Berlin veröffentlicht.
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