Besuch von Frau Lee in Deutschland: Eine der letzten überlebenden „Trostfrauen“

Pressemitteilung des Koreaverbandes e.V. (PDF)

Lee Ok-SeonBesuch von Frau Lee: Eine der letzten überlebenden „Trostfrauen“ in Deutschland

„Ich möchte, dass jeder weiß, welches Schicksal wir als „Trostfrauen“ erleiden mussten. Diese schrecklichen Erlebnisse tragen wir bis heute in uns. Die Geschichte des „Trostfrauen-Systems“ darf sich nicht wiederholen“, so die 86-Jährige. LEE Ok-Seon gehört zu den ca. 200.000 ehemaligen sogenannten „Trostfrauen“, die während des Asien-Pazifik-Krieges (1937-45) vom japanischen Militär verschleppt und zur Sexsklaverei gezwungen wurden.

Der Korea-Verband Berlin lädt vom 29. August bis 08. September 2013, die 86-jährige Süd-Koreanerin Lee Ok-Seon ein, zur geschichtlichen Aufarbeitung und zur Verhinderung des Kriegsverbrechens der militärischen sexuellen Versklavung in fünf deutschen Städten zu sprechen sowie auf aktuelle  Situationen hinzuweisen. Zu den Veranstaltungen sprechen neben der Zeitzeugin Expert_innen aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Menschenrechtsorganisationen.

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Führt die Legalisierung der Prostitution zur Ausweitung von Menschenhandel? (2)

Dieser Artikel ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem kürzlich publizierten Artikel „Does Legalized Prostitution Increase Human Trafficking?“ von Eric Neumayer der London School of Economics and Political Science (LSE), Dr Seo-Young Cho des Deutschen Instituts für Wirtschaft und Axel Dreher der Universität Heidelberg.

Diese Studie wurde inzwischen auch von LEFÖ-IBF: Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel (Wien) und auf Forbes heftig kritisiert.

Die Ergebnisse dieser neuen Studie kursieren im Fernsehen bei Günther Jauch nach dem Tatort „Wegwerfmädchen„, im Internet und lassen wieder das schlimmste vermuten: Die sogenannte „Legalisierung“ der Prostitution führe zu mehr Menschenhandel. Doch – wie so oft bei diesem Thema – wird nur über Teile der Untersuchung berichtet. Und kritisch unter die Lupe genommen wird sie schon gar nicht.

Fangen wir also von vorne an. Fragen wir also danach, was der Artikel bzw. seine Autoren herausfinden wollen, wie sie was und wie herausgefunden haben. So sollte deutlich werden, dass dieser Text nicht so ganz einwandfrei ist, wie man ihn inzwischen dastehen lässt.

Was haben die Autoren herausgefunden?

Nein, die Autoren haben nicht widerspruchsfrei herausgefunden, dass die Legalisierung der Prostutition kausal, also notwendigerweise, zu Menschenhandel führt. Schaut man genauer hin, kommen die Autoren zum Ergebnis, dass es eine „positive Korrelation“ zwischen Legalisierung der Prostitution und Menschenhandel gibt. Eine Korrelation ist kein Kausalverhältnis. Doch, wie wir später sehen werden, ist auch diese These nicht ganz haltbar. Weiterlesen →

Nicht mehr ganz so tabu: Sexuelle Gewalt und sexuelle Versklavung in kriegerischen Auseinandersetzungen

Selbst UN-Blauhelmen, die zur Friedenssicherung nach einem Konflikt eingesetzt werden, wird der Vorwurf gemacht, der sonst häufig die Kriegsparteien selbst trifft: sexuelle Gewalt einzusetzen. Sexuelle Gewalt als Waffe in kriegerischen Auseinandersetzungen ist keine Seltenheit, wie Berichte unter Anderem über Kriege in Bosnien, Ruanda oder dem Kongo zeigen. Zwar liegen alle genannten Beispiele in der jüngeren Geschichte, doch ist sexuelle Gewalt schon lange davor eine Waffe in Kriegszeiten gewesen und wurde auch im Zweiten Weltkrieg von verschiedenen Seiten ausgeübt. Dabei wird sexuelle Gewalt nicht nur gegen die Gegner_innen eingesetzt, sondern ist auch in den eigenen Reihen üblich (Mühlhäuser). Weiterlesen →