Sexarbeiter_innen fordern Respekt für ihre Grundrechte in einem parallelen Gipfel zur AIDS-Konferenz 2012 (crossposted)

Der ursprüngliche Artikel „Sex workers demand respect for their fundamental rights in a parallel summit to the AIDS 2012“ wurde am 25. Juli 2012 auf der Homepage von UNAIDS veröffentlicht und durch uns übersetzt. 

Während diese Woche tausende von Delegierten für den XIX. Internationalen AIDS-Kongress (AIDS 2012) in Washington, DC zusammentreffen, findet ein paralleles Satelliten-Treffen, das „Sexworker Freedom Festival“, in Kolkata in Indien, vom 22. bis zum 26 Juli 2012 statt.

Die Veranstaltung bringt mehr als 600 Prostituierte, internationale und nationale Partner aus über 40 Ländern zusammen. Das Freedom Festival wurde von Sexarbeiter_innen als Reaktion gegen die umfangreichen Visa-Restriktionen für Prostituierte und Menschen, die Drogen benutzen oder benutzt haben, die vielen von Ihnen dem Besuch der Internationalen AIDS-Konferenz in Washington DC verhindert haben. Das fünftägige Festival gibt den Teilnehmer_innen die Möglichkeit, einen Teil der Washingtoner Veranstaltung durch eine Videoverbindung zu den großen Konferenz-Sessions und zum Global Village zu verfolgen.

„Das Sexworker Freedom Festival ist eine alternative Veranstaltung für Sexarbeiter_innen und unsere Verbündeten um gegen unseren Ausschluss von der Konferenz zu protestieren und um zu gewährleisten, dass die Stimmen der Ausgeschlossenen in Washington gehört werden“,

sagte Ruth Morgan, globale Koordinatorin des Global Network of Sex Work Projects (NSWP) und Mitorganisatorin der Veranstaltung in Kolkata.

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Ohne die Teilnahme von Sexarbeiter_innen werden wir das Blatt nicht wenden können (crossblogged)

Dieser Beitrag wurde am 23. Juli 2012 auf RHRealityCheck. Reproductive Health and Justice unter dem Titel „We Can’t Turn the Tide on HIV Without the Participation of Sex Workers“ veröffentlicht und für die Weiterveröffentlichung auf diesem Blog übersetzt.

Im Mai, als wir bis zum Hals in der Organisation für den „Sexworker Freedom Festival“ steckten, hörten wir, dass Sexarbeiter_innen in Griechenland zwangsweise auf HIV getestet und verhaftet wurden, wenn der Test positiv ausfiel. Zunächst einmal ist es eine Verletzung der Menschenrechte, jemanden mit Gewalt ohne ihre/seine Zustimmung zu testen. Das gilt auch für Sexarbeiter_innen. Was noch hinzu kommt: Eine Person in einem Gesundheitszustand zu verhaften, der behandelt werden muss  – wie würden Sie das nennen, wenn nicht eine Verletzung der Rechte des Einzelnen? Wie ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens sagte: „Die öffentliche Gesundheit kann nicht durch die Bestrafung der Patienten geschützt werden.“

Die griechische Episode geht weit über das übliche Niveau von Rechtsverstößen, mit denen Sexarbeiter_innen regelmäßig konfrontiert werden, hinaus. In einer bizarren Wiederholung der „Verurteilung des Opfers“ wurden die Frauen, deren Testergebnisse positiv waren, wegen „vorsätzlicher schwerer Körperverletzung“ angeklagt, obwohl viele nicht wussten, dass sie HIV-positiv waren, da sie keinen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem oder freiwilligen Testeinrichtungen haben. Wie hätten sie wissentlich eine Infektion verbreiten können, von der sie nichts wussten?

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