Rechtliche Ausgrenzung und Unterdrückung ehemaliger Sklaven nach der Abolition: Die Jim Crow Laws

Die ab 1880 und bis in die 1960er Jahre geltenden Jim Crow Laws trennten die „schwarze“ und „weiße“ Bevölkerung in jedem erdenklichen Bereich des öffentlichen Lebens: Schulen, Kirchen, Stadtviertel, Arbeitsstellen, Toiletten, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser, Waisenhäuser, Gefängnisse, Bestattungsinstitute, Leichenhallen und Friedhöfe. Sogar das gemeinsame Schachspiel wurde gesetzlich verboten. Zwischen 1890 und 1910 entzog man der „schwarzen“ Bevölkerung in den Südstaaten das Wahlrecht und verwehrte ihnen so das Recht auf Mitbestimmung am öffentlichen Leben (Alexander, S. 35). Die Zeit der Rassentrennung (racial segregation) in den Vereinigten Staaten war geprägt von den Auswirkungen der Jim Crow Laws. Sie bildeten die rechtliche Basis für die Diskriminierung der „schwarzen“ Bevölkerung durch ihre Trennung von der „weißen“ Bevölkerung. Um die Jahrhundertwende waren sie in allen Südstaaten gesetzlich verankert.

Die Jim Crow Laws bestanden aus einem Ensemble von sozialen und legalen Codes und banden die afroamerikanische Bevölkerung auch weiterhin durch Unterwerfung und Zwang an eine weiße Vorherrschaft (white supremacy). Es gab keinen Widerspruch – zumindest für die „weiße“ Bevölkerung – zwischen dem, in der Declaration of Independence verankerten, Anspruch auf Gleichheit und der Segregation, solange die „schwarze“ Bevölkerung als „separate but equal“ galt (Wacquant S. 378f).

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