Pro Asyl: Italien unterhöhlt Flüchtlingsschutz

Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen auf proasyl.de

Angesichts mehrerer Tausend in den letzten Tagen im Mittelmeer vor Italien geretteter Flüchtlinge sieht es so aus, als diene die italienische Operation „Mare Nostrum“ nicht nur der Lebensrettung, sondern auch dem Flüchtlingsschutz. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass Ziele des Einsatzes auch die Abschottung der Grenzen und Abwehr von Flüchtlingen sind.

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Der Aufstand der Migranten. Eine globale Bewegung gegen Diskriminierung und Ausbeutung. (Buch)

SECOND REPLACEMENT The immigrant war [FC]Longhi, Vittorio: The immigrant war. A global movement against discrimination and exploitation, The Policy Press, Bristol 2013, gebunden, 156 S. Preis: 23,99 € (Kindle: 5,82 €). 

„Der Aufstand der Migranten. Eine globale Bewegung gegen Diskriminierung und Ausbeutung“ ist ein Buch über Migration, über die Geschichten von Migrantinnen und Migranten und ihrem Leben in dem, was Wissenschaftler_innen das „Zielland“ nennen würden. Es sind Geschichten der Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung, die jedoch kollektiven Widerstand bewirkt haben und Migrant_innen weltweit zu neuen politischen und sozialen Akteur_innen gemacht haben.

„Der Aufstand der Migranten“ ist nur indirekt ein Buch über Menschenhandel. Doch der italienische Journalist Vittorio Longhi zeigt, dass die prekäre rechtliche und gesellschaftliche Situation vieler Migrant_innen ein zentraler Faktor für Menschenhandel und sklavenähnliche Ausbeutungsverhältnissen ist.

Migrant_innen: Man will ihre Arbeit, aber nicht ihre Rechte Weiterlesen →

Menschenretter_innen und Menschenhändler_innen

Zum Umgang der EU mit Migrant_innen und ihren Helfer_innen

Die EU stellt sich als sicherer Zufluchtsort für verfolgte Menschen dar. Teil dieser Darstellung ist der proklamierte Schutz von Flüchtlingen vor „Schleusern“ und „Menschenhändlern“, weshalb deren Verfolgung verstärkt wird. Migrant_innen werden allerdings erst durch Grenzen und Abschottungsmaßnahmen der EU gezwungen, auf gefährliche Mittel und Wege der Migration zurückzugreifen und ihr Leben für viel Geld anderen Menschen anzuvertrauen. Die staatliche Verfolgung und ein kriminalisierender Diskurs gegenüber Fluchthelfer_innen dienen aber nicht in erster Linie dem Schutz von Flüchtlingen, sondern sind vielmehr Teil der Abschottungspolitik ihnen gegenüber.

Im September 2009 wurden die tunesischen Fischerei-Kapitäne Abdelkarim Bayoudh und Abdelbassit Zenzeri von der italienischen Justiz zu zweieinhalb Jahren Haft und 440’000 Euro Strafe verurteilt. Ihr Vergehen: Sie hatten zwei Jahre zuvor 44 Menschen aus hoher See im Mittelmeer gerettet und an die nahegelegene italienische Küste gebracht. Das Gericht sah es Weiterlesen →