Der Aufstand der Migranten. Eine globale Bewegung gegen Diskriminierung und Ausbeutung. (Buch)

SECOND REPLACEMENT The immigrant war [FC]Longhi, Vittorio: The immigrant war. A global movement against discrimination and exploitation, The Policy Press, Bristol 2013, gebunden, 156 S. Preis: 23,99 € (Kindle: 5,82 €). 

„Der Aufstand der Migranten. Eine globale Bewegung gegen Diskriminierung und Ausbeutung“ ist ein Buch über Migration, über die Geschichten von Migrantinnen und Migranten und ihrem Leben in dem, was Wissenschaftler_innen das „Zielland“ nennen würden. Es sind Geschichten der Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung, die jedoch kollektiven Widerstand bewirkt haben und Migrant_innen weltweit zu neuen politischen und sozialen Akteur_innen gemacht haben.

„Der Aufstand der Migranten“ ist nur indirekt ein Buch über Menschenhandel. Doch der italienische Journalist Vittorio Longhi zeigt, dass die prekäre rechtliche und gesellschaftliche Situation vieler Migrant_innen ein zentraler Faktor für Menschenhandel und sklavenähnliche Ausbeutungsverhältnissen ist.

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Leiharbeit: Mensch zu vermieten!

„Leiharbeit ist ungesetzlich und reduziert Menschen zu persönlichem Besitz.“ So lautet das Urteil von Richter Carles Parker vom obersten Gericht Namibias im Jahr 2009, in dem Leiharbeit in Namibia offiziell unter Strafe gestellt wurde. Begründet wurde dieses Urteil unter anderem damit, dass in einem Leiharbeitsverhältnis die_der Lohnabhängige selbst zu einer Ware deklassiert wird, und deren Verkauf an Dritte somit möglich gemacht wird. (1) Eine solches Urteil muss verwundern, wenn mensch sich die Tendenzen in Bezug auf Leiharbeit und die Vorliebe für diese Art der Lohnarbeit einiger Politiker_innen (2) in Deutschland, dem Land der vielgepriesenen sozialen Marktwirtschaft, betrachtet. (3) Auch scheint bei den meisten Gewerkschaften, wie z. B. der IG-Metall, Leiharbeit grundsätzlich nicht zur Debatte zu stehen, stattdessen wird sich meist nur über die Konditionen gestritten. (4)

Doch was ist Leiharbeit eigentlich? Wie wird sie organisiert?

Leiharbeit ist eine Form von Lohnarbeit im kapitalistischen Produktionsprozess. Sie unterscheidet sich aber von einem „normalen“ Lohnarbeitsverhältnis in Bezug auf die sogenannte doppelte Freiheit der Arbeiter_innen, denn die Wahlmöglichkeit, wem die eigene Arbeitskraft angeboten wird, ist hier nicht vorhanden. Leiharbeit wird auch oft als Zeitarbeit oder als Arbeitnehmer_innenüberlassung bezeichnet. Konkret bedeutet das, dass Arbeiter_innen durch eine Vermittlungsfirma zur Arbeit bei einem dritten Unternehmen, den Entleiher_innen, ausgeliehen werden. Es besteht hier also eine Dreierbeziehung zwischen Arbeiter_in, Verleiher_in und Entleiher_in. Die_der Verleiher_in verlangt von der_dem Entleiher_in Geld für die_den geliehene_n Arbeiter_in. Zwischen Verleiher_in und Entleiher_in wird ein Vertrag, der sog. Personalservicevertrag geschlossen. Angestellt und bezahlt ist die_der Arbeiter_in durch das verleihende Unternehmen. Die Rechte der Leiharbeiter_innen werden zurzeit im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelt. (5)

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