Ai Weiwei erhält kein 6-Monatsvisum für das UK

Es gibt Neuigkeiten von Ai Weiwei, dem bekannten chinesischen Künstler und Dissidenten, die die britische Regierung in keinem guten Licht erscheinen lässt: Warum verweigerte sie ihm zunächst ein Sechsmonatsvisum mit der fälschlichen Behauptung, er sei „straffällig“, um es kurz danach doch zu bewilligen? Ein Kommentar.

Dissident und Künstler aus China: Ai Weiwei wurde ein sechsmonatiges Visum ins Vereinigte Königreich verweigert. Quelle: Wikipedia.

Dissident und Künstler aus China: Ai Weiwei wurde ein sechsmonatiges Visum ins Vereinigte Königreich verweigert. Quelle: Wikipedia.

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Faktencheck Textilboykott: Auswertung

Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 1. Februar 2013 auf Debattenprofis veröffentlicht.

Vom 29. bis zum 31. Januar haben wir auf Telepolis, faz.net und Freitag.de einen „Faktencheck“ mit dem Titel „Textilboykott“ durchgeführt. Thema war vor allem, ob Zertifikate (wie FairTrade oder FairWear) helfen könnten, die Situation von Textilarbeiterinnen in Bangladesch und anderswo zu verbessern. Leser haben sich mit über 150 Kommentaren beteiligt. Zusätzlich haben drei eingeladene Experten zu der Debatte und der Recherche beigetragen. Die Kommentare wurden fortlaufend in eine Argumentkarte übertragen. Die Karte zeigt auf, wo die Meinungsfronten verlaufen, wie Ablehnung und Zustimmung den diskutierten Thesen und Vorschlägen rechtfertigt werden und wo Lücken in der Begründungskette bestehen. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Vorab: Thema der Debatte ist nicht ein Total-Boykott. Vielmehr geht es ein moralisches Anliegen, wie es in Fragen wie dieser zum Ausdruck kommt:

Wie kann ich als Verbraucher verhindern, dass Teile aus Fabriken, in denen unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert wird, in meinem Kleiderschrank landen?

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HINTERGRUND: GEFÄNGNISSARBEIT BEIM FWF-MITGLIED TAKKO. IST DAS NOCH ‚FAIR WEAR‘?

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GET CHANGED!

In der letzten Woche berichteten die deutschen Medien, dass der Discounter Takko in chinesischen Gefängnissen produzieren liess. Takko ist Mitglied der Fair Wear Foundation, einer Sozialstandardinitiative, die von kritischen NGOs wie der Clean Clothes Campaign (CCC) als empfehlenswert bewertet werden. Wie kann es sein, dass ein Mitglied einer vorbildlichen Sozialstandardinitiative in chinesischen Gefängnissen produzieren lässt?

Text: Mark Starmanns

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Lebensgefährliche Flucht aus Nordkorea

Im Jahr 2009 veröffentlichte der WDR einen Dokumentarfilm, der die lebensgefährliche Flucht vieler Nordkoreaner_innen aus dem Grenzgebiet von Nordkorea und China thematisiert. Alexandre Dereims, Hark Jun Lee und In Taek Jung haben hierfür eine Gruppe nordkoreanischer Flüchtlinge auf ihrem Fluchtweg bis nach Thailand (Bangkok) begleitet, oftmals riskierten sie dabei ihre eigene Sicherheit (wie ein Fall zweier amerikanischer Journalistinnen verdeutlicht).

Der Kollaps der nordkoreanischen Wirtschaft Anfang der 1990er Jahre, der mit einer Hungersnot einherging die schätzungsweise 2 Millionen Menschen das Leben gekostet hat (Filmpart: 1), veranlasste Tausende die Flucht nach China und darüber hinaus zu wagen (International Crisis Group 2006: 1). Hunger und Armut sind auch heute noch die hauptsächlichen Push-Faktoren bzw. Gründe und Ursachen für die Flucht vor der nordkoreanischen Diktatur, die ihre Bevölkerung gefangen hält (vgl. ICG 2006: 8). Einem UNO-Bericht vom Oktober 2009 zufolge benötigen neun Millionen Nordkoreaner_innen, d.h. mehr als ein Drittel der Bevölkerung, Hilfe in Form von Lebensmitteln. Jedoch erreicht das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen nur zwei Millionen Menschen (vgl. Amnesty International).

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