Seit 2011 wird am 16. Juni der Internationale Tag der Hausangestellten gefeiert. Am 16. Juni 2011 wurde das „Übereinkommen über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte“ („Convention Concerning Decent Work For Domestic Workers“, auch „C189“ genannt) verabschiedet. Das Abkommen wurde von vielen Organisationen, u.a. Human Rights Watch als große Errungenschaft begrüßt. Begründet wurde das Übereinkommen u.a. damit, dass die ILO
„ist der Auffassung, dass hauswirtschaftliche Arbeit nach wie vor unterbewertet und unsichtbar ist und hauptsächlich von Frauen und Mädchen durchgeführt wird, von denen viele Migrantinnen oder Angehörige benachteiligter Gemeinschaften sind und die besonders anfällig für Diskriminierung in Bezug auf die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen und andere Verletzungen der Menschenrechte sind; “ (Quelle)
Hausangestellte werden in meisten Ländern der Welt nicht als reguläre Arbeitnehmer_innen mit entsprechenden Rechten anerkannt. Oft führt der fehlende arbeitsrechtliche Schutz, sowie ein oft prekärer Migrationsstatus zu Ausbeutung und Menschenhandel sowie sexuellen Übergriffen. In der Öffentlichkeit bleiben diese Themen leider allzuoft unthematisiert. Ihnen fehlt wahrscheinlich der für Massenmedien angeblich unabdingbare Sexappeal.
Mit dem Übereinkommen sollen auch Kinderarbeit, Zwangs- und Pflichtarbeit zusätzlich zu schon existierenden Bestimmungen verhindert werden. Art.3 sieht vor, dass:
Jedes Mitglied hat in Bezug auf Hausangestellte die in diesem Übereinkommen dargelegten Maßnahmen zu ergreifen, um die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit zu achten, zu fördern und zu verwirklichen, nämlich:
a) die Vereinigungsfreiheit und die effektive Anerkennung des Rechts zu Kollektiv-verhandlungen;
b) die Beseitigung aller Formen von Zwangs- oder Pflichtarbeit;
c) die effektive Abschaffung der Kinderarbeit;
d) die Beseitigung der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf.
Wir hoffen, dass dadurch die rechtliche Situation von Hausangestellten weltweit gestärkt werden kann, obwohl bisher nur wenige Staaten das Abkommen ratifiziert haben.
Weitere Informationenen:
#DomesticWorkers auf Twitter
Hausarbeit: Informeller Sektor wird immer größer (dieStandard.at)
„Domestic workers“ und die ILO – Internationale Arbeitsorganisation
Deutschland ratifiziert das Übereinkommen über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte